USA. Wer unter Migräne
leidet, hat ein 3,5-fach höheres Risiko zusätzlich auch an einer
Panik-Störung zu erkranken. Ähnliches gilt für schwere
Kopfschmerzformen (Risikofaktor: 5,75). Die Veranlagung scheint – wenn
auch in abgeschwächter Form – in umgekehrter Richtung ebenfalls zu
bestehen: So haben Panik-Kranke ein um den Faktor 1,85 höheres Risiko, über
kurz oder lang auch noch unter schweren Kopfschmerzen zu leiden.
Auf die möglichen Zusammenhänge
zwischen Kopfschmerzen und Panik-Störung macht eine Studie von N. Breslau
und Kollegen aufmerksam. Sie verarbeitete die Ergebnisse persönlicher
Befragungen von 1.287 Personen im Alter zwischen 25 bis 55 Jahren. Gut die
Hälfte litt unter Migräne oder schweren Kopfschmerzen, die übrigen
dienten als Kontrolle.
Ähnliche Zusammenhänge hatten
die Autoren in einer früheren Untersuchung zwischen Migräne und
Kopfschmerzen einerseits und Depression andererseits ermittelt. Allerdings
war dabei der „Entwicklungsfluss“ etwas anders: Depressionen förderten
zwar Migräne, nicht aber andere schwere Kopfschmerzformen. Dagegen gingen
schwere Kopfschmerzen durchaus häufiger einer Depression voraus.
Für die Praxis raten Breslau
und Kollegen, bei Patienten mit Migräne oder Kopfschmerzen immer nach
Panik-Attacken zu fragen (und umgekehrt). Für mögliche Zusammenhänge
auf biologischer Ebene könnte sprechen, dass mitunter sowohl Migräne als
auch Panik-Attacken auf Antidepressiva ansprechen.
N.
Breslau u.a.: Headache types and panic disorder Neurology 2001 (56)
350-354
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