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Sich
optimal aufregen
„Prüfungsangst“
weist auf ein Ungleichgewicht zwischen Anforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten
hin. Prüfungsangst an sich ist normal! Erst ihr Übermaß wird zum
Problem. Aufregung aktiviert Menschen (macht sie munter). Zu viel
Aufregung verringert dagegen die Flexibilität, weil dann nur noch
einfache Flucht- und Angriffsreaktionen zur Verfügung stehen. Erstreben
Sie also nicht allzu viel „Coolness“, sondern finden Sie lieber den
für Sie optimalen Mittelweg und machen Sie die Prüfungsangst zu Ihrer
Verbündeten.
Selbstwertgefühl
stärken
Obwohl manche Körperreaktionen
dies nahe legen (wie Herzrasen und Schweißausbrüche), sind Prüfungen
kein Angriff auf Ihr Leben oder Ihre Gesundheit. Machen Sie sich
bewusst, dass Prüfungen vor allem darauf abzielen, Ihre Leistung zu
bewerten. „Prüfungsangst“ ist somit eine Variante der
„Bewertungsangst“. Zu ihr passt es nicht, sich wie ein
Steinzeitmensch im Angesicht eines Säbelzahntigers zu verhalten. Wenn
Sie sich vor und bei Prüfungen übermäßig ängstigen, spricht einiges
dafür, dass Sie Ihr Selbstwertgefühl stark von der Meinung anderer abhängig
machen (Motto: Ich bin nur, was ich leiste). Vielleicht haben Sie ein
hohes Perfektionsstreben und betrachten jeden Misserfolg als Beweis
Ihrer Minderwertigkeit. Da Prüfungen immer wieder vorkommen können,
lohnt es sich, Ihr Selbstwertgefühl auf eine stabilere Basis zu
stellen. Dazu kann Ihnen – neben positiven Lebenserfahrungen – eine
Psychotherapie helfen.
Verantwortung
für das Prüfungsergebnis vernünftig verteilen
Der Ausgang einer Prüfung
hängt meistens von mehr als einem Faktor (Ihren Fähigkeiten) ab. So
spielen besonders bei mündlichen Prüfungen persönliche Sympathien und
Antipathien, die Tagesverfassung des Prüfers und das Verhalten
eventueller Mitprüflinge eine Rolle. Es ist daher lebensfremd, das Prüfungsergebnis
nur Ihren Leistungen oder nur dem Faktor Glück zuzuschreiben. Indem Sie
die Verantwortung wirklichkeitsgetreuer verteilen, motivieren sie sich,
an den Dingen zu arbeiten, die Sie selbst verändern bzw. beeinflussen können.
Hierzu gehört auch der Versuch, die Rahmenbedingungen der Prüfung
eigenen Bedürfnissen anzupassen.
„Katastrophen“
zu Ende phantasieren
Viele Prüfungskandidaten
gehen davon aus, „dass die Welt zusammenbricht“, wenn sie nicht
bestehen. In der Regel geht das Leben aber weiter und finden sich Lösungen
für die neue Situation. Manchmal hilft es daher, sich nicht nur die
Katastrophe vorzustellen, sondern sich auch die Folgezeit auszudenken.
So können Sie sich selbst vor Augen führen, dass wichtige Menschen
(Eltern, Freunde, Partner) Sie wegen einer durchgefallenen Prüfung
nicht verachten oder verlassen werden. Außerdem hält das Leben
Alternativen bereit (Wiederholungsprüfung, andere Berufswege). Helfen
Sie sich mit dem Satz: „Umwege verbessern die Ortskenntnis“ und
„Es gibt keine Misserfolge, sondern nur nützliche Erfahrungen“.
Sich
positiv programmieren und Energie vernünftig einsetzen
Nutzen Sie das Prinzip
der „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“. Indem Sie von einem Prüfungserfolg
ausgehen, verhindern Sie, dass Ängste unsinnig viel Energie binden. Aus
dem gleichen Grund ist es mitunter auch hinderlich, sich vor einem Prüfer
krampfhaft zusammen zu reißen. Finden Sie Kurzformeln, die Sie in
schwierigen Situationen motivieren („Ich schaffe das“ „Ich stehe
das durch“). Programmieren Sie Ängste in „gespannte Vorfreude“
(gesundes Lampenfieber) um.
Perspektiven
verändern
Fakten allein sind
meist neutral, erst ihre „Bedeutung“ macht Angst. Sehen Sie die Prüfung
nicht als „Bedrohung“, sondern als Chance zu zeigen, was in Ihnen
steckt. Entnehmen Sie einem schnell schlagenden Herz die beruhigende
Botschaft, dass jetzt Ihr Gehirn besser durchblutet wird.
Arbeitstechniken
optimieren und realistische Ziele setzen
Prüfungsangst kann
auch auf mangelnde Vorbereitung oder ungünstige Lerntechniken
(Verzetteln, keine Pausen, fehlende Lernziele) hinweisen. Optimieren Sie
in diesem Fall Ihre Vorbereitungsstrategien (z.B. durch Zeit- und
Stoffpläne, ausreichende Wiederholungen). Viel Erfolg!
Literaturempfehlung:
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